Museum des Nötscher Kreises

Anton MAHRINGER, Große Gailtaler Landschaft, 1962, Privatbesitz

Anton Mahringer

(1902-1974)

Anton Mahringer wurde am 26. September 1902 als drittes von sieben Kindern in Neuhausen auf den Fildern bei Stuttgart geboren. Zwei Jahre später übersiedelte die Familie Mahringer nach Schwäbisch Gmünd, wo sein Vater eine Stelle als Lehrer an der Gewerbeschule und Fachschule für Goldschmiede erhielt. Dessen Lehrtätigkeit ermöglichte es ihm, sich bereits während seiner Gymnasialzeit in Malkursen künstlerisch zu betätigen. Da der Vater dem Wunsch des Sohnes, Künstler werden zu wollen, eher abgeneigt war, trat der junge Mahringer nach der Matura zunächst in das Stuttgarter Zollamt ein. Jedoch zog er sich bei einem Sportunfall eine Knieverletzung zu, die mehrere Operationen und schließlich ein lebenslänglich steifes Bein zur Folge hatte. Daher musste er seine Ausbildung wechseln und begann eine Banklehre, die er 1924 abschloss. Im selben Jahr inskribierte Mahringer an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule, um sich für die Aufnahme an die Stuttgarter Kunstakademie vorzubereiten, die er 1925 erfolgreich bestand. Er wurde zuerst Schüler der Zeichenklasse von Prof. Arnold Waldschmidt, bis er schließlich 1928 in die Klasse für Malerei zu dem gerade erst aus Nötsch in Kärnten berufenen Anton Kolig wechselte. Als Anton Mahringer 1928 erstmals im Zuge einer Exkursion der Stuttgarter Akademie zusammen mit seinem Lehrer Anton Kolig nach Kärnten kam, lag seine künstlerische Intention noch vorwiegend in der Erfassung des menschlichen Körpers. Jedoch übte die Landschaft des Gailtales mit ihren markanten Gebirgsformationen und den ihr eigenen Lichtverhältnissen eine nachhaltige Faszination auf den jungen Maler aus.

Als Kolig 1929 den Auftrag zu einem Freskenzyklus im Klagenfurter Landhaus erhielt, wurde Mahringer sein wichtigster Mitarbeiter. Schließlich übersiedelte er 1932 endgültig ins Gailtal. Im selben Jahr heiratete er Regina Peschges, ebenfalls eine Schülerin Anton Koligs. 1939 übernahm Mahringer für die Kriegsdauer eine Stelle als Zeichenlehrer an der Hauptschule in Hermagor. 1948 erhielt er für das Werk „Abendlandschaft“ den Österreichischen Staatspreis für Malerei. Öffentliche Aufträge wie beispielsweise das „Porträt Anton Koligs“ und das Mosaik für die Österreichischen Draukraftwerke in Klagenfurt folgten. 1956 bezog Mahringer mit seiner Familie ein neues Haus mit Atelier im Ortskern von St. Georgen im Gailtal. Vom Fenster und Balkon dieses Ateliers eröffnete sich eine grandiose Aussicht auf die vom Künstler so geschätzte Kärntner Landschaft. Das markante Profil des Dobratsch im Osten, die Sicht ins Gailtal mit den Silhouetten der Karnischen und Julischen Alpen sowie die Obstbäume seines Gartens mit der St. Georgener Dorfschule und Kirche im Hintergrund boten einen Formenschatz, aus dem Mahringer fortan reichlich schöpfte. Anton Mahringer starb am 29. Dezember 1974 im Villacher Krankenhaus.

Anton Mahringer
Anton Mahringer
Anton MAHRINGER, Roter Graben I, Öl-Leinwand, 1935, Privatbbesitz